Nein ist ja und ja ist nein.

 

Nein ist ja und ja ist nein.

 

(Gesetzt über Rundfunk- und Fernsehgebüren: http://www.admin.ch/ch/d/sr/784_40/index.html)

 

Am 27. Februar fuhr ich, wie jeden Dienstag, so um 9 Uhr herum zu meiner Arbeitsstelle. Dazu muss ich über den Zurziberg in Richtung Tegernfelden. Es war kalt und die Autos vor mir fuhren etwa 79 km/h. Hinter mir, etwa 3 Meter von meiner Stosszange ein Auto mit einer Fahrerin, die aus dem Thurgau zu stammen schien. Letzteres entnahm ich dem Nummernschild, dass ich, wenn ich im Rückspiegel schaue, immer beobachte. In diesem Fall bis es nicht mehr sichtbar war, weil die Dame unbedingt sehen wollte, ob ich auch schneller fahren konnte als die Autos vor mir. Das konnte ich nicht und so konnte es geschehen, dass ihr Kopf rhythmisch hin und her zu bewegen begann. Ein eindeutiges «nein» so schlussfolgerte ich, denn Parkinsonpatienten bewegen im Tremor viel schneller (7 x pro Sekunde) und bei Chorea von Huntintonpatienten sind die Bewegungen grösser. Daher dachte ich mir: das muss ein «Nein» sein. Fragt sich ob das «Nein» mir galt. Ich konnte  mir das nicht vorstellen, denn obwohl ich ein überaus schneller Mensch bin (vom Begriff abgesehen), kann ich nicht schneller als eine Kolonne fährt, es sei denn ich überhole sie. Aber im morgentlichen Verkehr überhole ich eigentlich nur Traktoren, Radfahrern und Fussgänger.

 

Warum also das «Nein». Dann kam mir die Abstimmung vom 4. März im Sinn. «No Billag». Sonntag, den 4. März, ist wieder Volksdemokratietag in der Schweiz. Und wie so oft, macht man es sich nicht leicht. Man stimmt darüber ob man No-Billag will oder nicht will. Wenn ich dafür stimme, bin ich gegen Billaggebühren, wenn ich dagegen bin, bin ich dafür. Verstehen sie?

 

Es ist aber etwas merkwürdig, dass alle bezahlen müssen für Sender, die man nicht wählen konnte. Das wäre so, als müsse jeder ein Zeitungsabo bezahlen für alle Zeitungen, die es in der Schweiz gibt: Blick, NZZ, Tagesanzeiger, der Beobachter, der Reussbote  und dann noch die aus dem Tessin und Wallis. Vergesst auch nicht Graubünden. Die haben sicher auch eine Zeitung im Retoromanischen.

 

Ob ich gegen Billaggebühren bin? Grundsätzlich bin ich gegen jede Rechnung, die bei mir reinflattert. Ausser gegen die von der REGA. Die bekommen von mir freiwillig Geld. Aber Billaggebühren sind an sich vertretbar. Was ich allerdings bemängele ist die Höhe der Gebühren. Die Billag AG, übrigens ein Doppelname denn Billag ist eigentlich der Zusammenzug von «Bill AG», hat 230 Mitarbeitern und bekommt von den 1,3 Milliarden Franken Gebühren selber 45 Millionen. Wenn jemand nicht bezahlt meldet sie das dem Bakom, dem Bundesamt für Kommunikation, die anscheinend imstande ist, Geld von Zahlungsunwilligen einzutreiben, nicht aber das Geld von Zahlungswilligen. Das lässt man die Billag AG machen für umgerechnet 45 Millionen. Bei einem Jahreseinkommen von 70000 braucht die Billag AG 16,1 Millionen für Gehälter. Für 29 Millionen werden dann die Rechnungen verschickt.

 

Vorschlag: Die Billaggebühren werden ab jetzt zusammen mit den Steuern erhoben. Das erspart uns 45 Millionen. Es gibt 1,3 Millionen Haushalte. Also könnte man schon mal 30 Franken pro Haushalt an Gebühren sparen.

 

Aber dann müssen wir zuerst für No Billag stimmen um eine Reform zu erwirken. Wenn wir gegen No Billag stimmen, wird ab 1.1.2019 Serafe AG, eine Tochtergesellschaft der 1979 gegründeten Secon AG, die Gebühren erheben. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

 

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