Das Problem mit der Öffnungszeit.

Heute Morgen bin ich mal wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: früh aufstehen um ins Kadelburgische beim Nettoladen einzukaufen. Der Laden öffnet schon um 07.00 Uhr wo Migros und Coop noch im Tiefschlaf verweilen.

Heute war ich etwas später. So um zehn ab in etwa. In den letzten Wochen hatte sich die Kwalität der Bedienung und Auswahl der Waren verbessert im Vergleich zum Jahresanfang. Leider gab es heute, wie bei vielen Krankheiten, einen Rückschlag. Die Eingangsrolltür war noch nicht mal ganz runtergelassen und einige Kunden standen etwas ratlos davor. Auf Grund ihres Jahrgangs war an bücken nicht zu denken, aber ein etwas wagemütigerer machte dann nach fünf Minuten doch den Anfang und wie die bekannten Schafe……. Dann aber ein herber Rückschlag.  Die leeren Gemüseregale schauten mich vorwurfsvoll an. Wie könne ich es wagen so früh schon aufzutauchen. Er wisse doch, dass Salat nicht kalt und frisch verkauft werden darf. Der muss zuerst noch in der Plastikverpackung bleiben hinten im Lager bis er schlaff und runzlich ist, damit man ihn besser kauen kann. Und schlaffer Salat schmiegt sich auch besser auf den Teller um die anderen Esswaren herum. Auch der Platz, wo normalerweise die Minipflaumen in kleinen Eimerchen auf Kundschaft warten, war leer.  Er wisse doch, so der Platz, dass Minipflaumen zuerst lange stehen müssen, sodass sie weicher werden und Saft verlieren um somit besser in den Eimer zusammengedrückt werden zukönnen!

Also blieb mir nichts anderes übrig als meine geliebte Peperonibaguette zu besuchen, die immer in einer Art Regenschirmständer stehend auf frühstücksüchtige Kunden warten. Heute war ich es der warten musste. Die Brot- und Brötchenregale waren verlassen. Im Ofen kuschelten sich, schön nah aneinandergeschmiegt, die verschiedensten Mehlprodukte noch enger aneinander als normal. Ob ich eine halbe Stunde warten könne, sagten die angehende Brotprodukte mir auf Nachfrage. Sie wären noch nicht ausgebacken genug. Und mit der Öffnungszeit habe er schon recht. Die ist um 07.00 Uhr. Aber das Personal meine es gelte auch für die und nicht nur für die Kunden. Wo käme man da hin, wenn das Personal schon vor der Öffnungszeit im Laden herumlatschen müsste. Da gäbe es um 07.00 ja keine Arbeit mehr und müsse man sich wohl oder übel nur noch an der Kasse aufhalten um die Waren abzurechnen.

Letztendlich fand ich hinten in einer Ecke der Brotabteilung noch 4 Kürbiskernbrötchen. Meine zweite Wahl zwar, aber immerhin konnte ich wählen. Wählen ob ich sie mitnehme oder dalasse und verhungere.

Zu Hause angekommen sah ich gerade noch wie zwei kleine Ameisen sich aus dem Staub machten. Ameisen kommen meistens in grossen Scharen, wie eine Armee. Daher konnte ich annehmen, diese zwei seien Kundschafter.  Ob ich was zu essen mitgebracht hätte, fragten sie. Ich musste gestehen, dass ich nochmals zurückgehen müsse um meine Vorräte fürs Wochenende aufzufüllen. Da riefen die wie aus einem Mund: DANN GEH DOCH ZU NETTO!!!!